Pflanzenfarben sind seit jeher das Mittel gewesen, um Kleidung zu färben, Texte zu schreiben, Bücher zu kolorieren und Kunstwerke zu schaffen. Der Einzug der synthetischen Farben hat die Naturfarben verdrängt. Dieser Kurs regt Sie dazu an, sich der Welt der pflanzlichen Farben wieder zuzuwenden. Vom Wald in den Garten, über die Küche ins Atelier. Farben wachsen überall. Wir brauchen sie nur zu pflücken.
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Wie holt man die Farbstoffe aus Blättern, Blüten, Beeren, Rinde oder Wurzeln? Sie erfahren, wie den Pflanzen wasserlösliche Farben durch Extraktion entzogen werden und wie Beizen die Strahlkraft und Lichtechtheit der Töne erhöhen oder die Farbe verändern kann. Sie färben Baumwolltücher, Wolle und Papiere, nachdem Sie die Materialien unterschiedlich vorbehandelt haben.
Während die Aquarellfarben vor sich hin köcheln, untersuchen Sie den PH-Wert einer wässrigen Lösung und verändern durch Zugabe von alkalischen oder sauren Zutaten deren Farbe. Sie lernen, welche natürlichen Bindemittel zum Malen mit Pflanzenpigmenten geeignet sind und wie das Malmittel geschmeidig und haltbar wird.
Außerdem stellen Sie Tinte aus Gallapfel her. Als Färberpflanze generiert dieser silbergraue bis taubenblaue Töne. Seit Jahrtausenden werden diese als dokumentechte Tinte zum Schreiben oder auch als Stempelfarbe genutzt.
Es blubbert, brodelt, zischt, ist dreckig, duftet und es ist wunderschön. Sowohl der Herstellungsprozess als auch der Umgang mit den sinnlichen Naturtönen ist erfüllend.
Schon beim Sammeln treten Sie in Kontakt mit – ja, mit was? Mit der einzelnen Pflanze? Mit dem großen Ganzen? Beim genauen Hinschauen entdecken wir zum Beispiel, welche überraschende Leuchtkraft in der Rinde eines unscheinbaren Busches steckt.
Für alle Naturfreund:innen, Pflanzenliebhaber:innen, Experimentierfreudige. Für Pädagog:innen, Lehrer:innen und Künstler:innen.
Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
Bitte bringen Sie eine Schürze und kleine Schraubgläschen mit.
Dieser Kurs kann in NRW, Baden-Württemberg und dem Saarland nach dem Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz offiziell als Bildungsurlaub bei Ihrem Arbeitgeber bzw. Ihrer Arbeitgeberin beantragt werden.