Ein Interview mit unserer Bildungsreferentin Dr. Lena Selge

Zum Jubiläumsjahr »20!23« möchten wir die Mitarbeitenden des Werkhauses aus einer anderen und vor allem persönlichen Perspektive abbilden. Im April stellen wir euch unsere Kollegin Dr. Lena Selge vor, die seit letztem Frühjahr das Referent:innen-Team verstärkt.


Liebe Lena, schön, dass wir miteinander sprechen können. Was sind denn deine Aufgaben am Werkhaus?

Das Besondere unseres Bildungsangebots ist, dass wir Kunst und künstlerische Prozesse auch zur Vermittlung von anderen beruflichen Kompetenzen und Inhalten nutzen – gemäß unserem Leitbild »Mit Kunst neue Perspektiven eröffnen«. Nicht nur in unseren Kunstkursen wird also künstlerisch gearbeitet.

Genau diesen Ansatz weiterzuentwickeln ist meine Aufgabe als Bildungsreferentin für künstlerische Prozessbegleitung. Das bedeutet, ich sorge für die sinnvolle Implementierung der künstlerischen Methoden innerhalb unserer beruflichen Weiterbildungen. Ich bin in diesem Zusammenhang sowohl für die Entwicklung des Kursprogramms mitverantwortlich als auch für die Konzeption und Koordination unserer künstlerischen Trainings und Teamentwicklungen, die wir für Unternehmen anbieten.

Darüber hinaus gehören ganz aktuell die Organisation der Ausstellungsreihe »Alles außer Tiernahrung – künstliche Dialoge« zu meinen Aufgaben sowie die Leitung des MKW-geförderten Projektes „Woher soll ich wissen, was ich will?“, das wir in Kooperation mit der Bonner Bundeskunsthalle für junge Erwachsene zur beruflichen und persönlichen Orientierung anbieten.
 

Würdest du eher alle Sprachen oder alle Tiere verstehen können und warum?

Alle Sprachen. Ich fände es großartig mich mit allen Völkern und Kulturen dieser Welt austauschen zu können; ihre Ansichten und ihr Wissen zu erfahren …

Sprachen sind für mich nicht nur Wege der Verständigung, sondern auch eine Möglichkeit mit Worten zu gestalten, eine bestimmte Atmosphäre zu kreieren und sich auf vielfältige Weise zu begegnen. Diese Feinheiten finde ich sehr schwierig zu lernen, wenn man nicht im jeweiligen Land lebt. Und auch dann ist es eine wirkliche Kunst. Ich bewundere die Menschen, die das können. Wenn ich also plötzlich mit allen Wörtern dieser Welt jonglieren könnte, wäre das großartig und ich glaube, dazu auch ziemlich lustig!
 

Wenn du eine Minute Werbezeit während des Super Bowls bekommen würdest, ohne dass du etwas verkaufen könntest, womit würdest du sie füllen?

Wie kann ich diese Frage beantworten ohne kitschig zu werden und Weltfrieden zu fordern?

Meine Antwort ist kitschig: Mit Liebe – ich würde ein Plädoyer für die Liebe halten, die Liebe zwischen Paaren, die Liebe zwischen Eltern und Kindern, die Liebe zu Freunden, die Nächstenliebe, die unerfüllte Liebe und die erfüllte Liebe. Ich würde alle Menschen dazu auffordern, ihre Liebe auf unterschiedlichste Art und Weise weiterzugeben und die Welt für eine Minute ein bisschen schöner zu machen.
 

Wohin würdest du reisen, wenn es eine Zeitmaschine gäbe?

Auf keinen Fall in die Zukunft! Entweder ins Venedig des 18. Jahrhunderts oder in die 70er Jahre nach New York City ins Studio 54.
 

Hast du einen Kurs-Favoriten im Programm 2023, der dich besonders anspricht?

»Dazwischen – Im Spannungsfeld zwischen Grafik und Malerei«: Das ist eine Fragestellung, die mich in meinem eigenen künstlerischen Schaffen sehr beschäftigt. Interessant sind für mich die Grenzgänge, das Ausloten, das „Wie weit kann ich gehen, bis es kippt?“. Ich finde, das gehört zu den elementarsten Fragestellungen der Kunst – und eigentlich des Lebens …
 

Es heißt ja auch nicht umsonst, es sei eine Kunst, die richtige Balance zu finden … Vielen Dank an dich für das schöne Interview, liebe Lena!

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