Künstlerische Studienvorbereitung: Ein Einblick in den Mappenkurs am Alanus Werkhaus

Die Herausforderung, sich für künstlerische Studiengänge wie Grafik, Design, Kunstpädagogik, Kunsttherapie oder Freie Kunst zu bewerben, beginnt meist mit der Erstellung einer aussagekräftigen Bewerbungsmappe.

Doch wie fertigt man eine solche Mappe an? Welche Kunstwerke gehören hinein? Gibt es allgemeingültige Kriterien oder gar Codes für die Zusammenstellung einer erfolgreichen Bewerbungsmappe?

„Diese vermeintlich naheliegenden Fragestellungen setzen nicht an dem entscheidenden Punkt für eine erfolgreiche Studien- oder Ausbildungsbewerbung an.“

entgegnet an dieser Stelle der Künstler Martin Mohr, Bildungsreferent und Teil des Dozierendenteams des Mappenkurses am Alanus Werkhaus. Essenzieller und viel zielführender sei es, „eine persönliche Haltung zur künstlerischen Arbeit zu entwickeln und sich spielerisch und experimentell in eine künstlerische Auseinandersetzung zu begeben. Denn das Suchen eines persönlichen Ausdrucks, das Entwickeln kreativer Potenziale macht die Qualität einer Bewerbungsmappe aus und entscheidet damit letztlich über ihre Chancen.“

Seit 2006 bietet das Alanus Werkhaus eine Studienvorbereitung Bildende Kunst an, welche sich an Interessierte aller Studien- und Berufsrichtungen im künstlerisch-gestalterischen sowie kunstpädagogischen als auch kunsttherapeutischen Kontext richtet.

Das Besondere an diesem Mappenkursformat ist, dass die Teilnehmenden über einen Zeitraum von fünf Monaten ganz unterschiedliche künstlerische Disziplinen und Techniken kennenlernen, erproben und entwickeln können. Angeleitet und begleitet werden sie hierbei von einem pädagogisch erfahrenen Team von acht Kunstschaffenden aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Illustration, Grafik und Fotografie. Im Zentrum steht dabei das künstlerische Tun in den drei Ateliers des Alanus Werkhauses und der Medienwerkstatt der Alanus Hochschule. Nicht selten werden die inspirierenden Räume und die anregende Ateliergemeinschaft zu einem zweiten Zuhause.

 

Strukturell gliedert sich der fünfmonatige Vollzeitkurs in drei Studienblöcke:

Der erste Studienblock legt einen nachhaltigen Fokus auf die gestalterischen Grundlagen. Hier werden nicht nur Techniken wie Aktzeichnung, Porträt- und Naturzeichnung vermittelt, sondern auch Themen wie perspektivisches Sehen, Komposition und Bildaufbau. Das Wechselspiel zwischen gegenständlichem und freiem Zeichnen schafft ein grundlegendes Verständnis für künstlerische Gestaltung, ergänzt durch die Auseinandersetzung mit malerischen und plastischen Grundphänomenen.

Schrittweise werden die Teilnehmenden an das selbstständige künstlerische Arbeiten herangeführt. Es werden verschiedene Ansätze des künstlerisch-kreativen Arbeitens vorgestellt, damit jede:r den für sich passenden Weg wählen kann.

Die Vielfalt der Möglichkeiten führt jedoch nicht dazu, dass man sich darin verliert. Ganz im Gegenteil: Die Dozierenden helfen mit den richtigen Fragen und ehrlicher Kritik die persönlichen Stärken zu entdecken und weiterzuentwickeln.

Im zweiten Studienblock haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, gezielt Lehrangebote zu wählen, die ihre individuelle Studienbewerbung sinnvoll unterstützen. In zweiwöchigen Kurseinheiten vertiefen sie ihre Kenntnisse in Themen wie Zeichnung und Illustration, Produktdesign, Mediengestaltung, Fotografie, großformatigem Zeichnen, gegenständlicher und freier Malerei, experimenteller Malerei sowie Bildhauerei und freier Plastik.

Nicht selten entscheidet sich erst während des Mappenkurses die Studienrichtung. So entdecken beispielsweise Teilnehmende, die mit dem Wunsch für ein freies Kunststudium antraten, die Illustration oder das Grafikdesign für sich. Andere, die anfangs vor der freien Kunst vielleicht zurückschreckten, entwickeln im Laufe des Kurses ein größeres künstlerisches Selbstvertrauen und schlagen diesen Weg ein.

Der letzte Studienblock fokussiert sich auf die Zusammenstellung einer aussagekräftigen Bewerbungsmappe. Die Dozierenden begleiten und unterstützen dabei eine persönliche Werkauswahl, die neben den technischen Fertigkeiten vor allem das Wahrnehmungsvermögen und die individuelle künstlerische Persönlichkeit hervorhebt.

 

Durch diesen inhaltlich fundierten und praxisorientierten Ansatz gewinnen die Teilnehmenden nicht nur Einblicke in die Welt künstlerischer, kreativer Studiengänge und Berufsfelder, sondern entwickeln darüber hinaus eine solide Grundlage für ihre persönliche künstlerische Entwicklung und somit einer erfolgreichen Studien- und Ausbildungsbewerbung.

 

„Die Mappenkurszeit ist sehr intensiv, wir hören von den Teilnehmenden immer wieder, dass sie in ihrem Studium auf viele Inhalte des Mappenkurses zurückgreifen können.“

Die Absolvent:innen der Studienvorbereitung Bildende Kunst am Alanus Werkhaus der vergangenen Jahre haben erfolgreich Aufnahme an renommierten Hochschulen und Akademien gefunden, darunter die Kunstakademie Düsseldorf, die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, die Universität der Künste Berlin, die Städelschule Frankfurt, die Kunstakademie Münster, die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, die Hochschule für Bildende Künste Dresden, die Bauhaus-Universität Weimar und die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: Alanus Werkhaus: Mappenkurs: Studienvorbereitung am Alanus Werkhaus

 

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