Unsere Dozentinnen im Gespräch: Johanna Kintner und Andrea Goost über »Ein Jahr für die Kunst – Plastik und Skulptur«

Erneut sind wir mit unseren Dozentinnen ins Gespräch gekommen.

Im Oktober 2020 besuchten zwei Mitarbeitende des Bildungswerks unsere Dozentinnen Johanna Kintner (JK) und Andrea Goost (AG) im zweiten Modul des Kurses »Ein Jahr für die Kunst – Plastik und Skulptur« und haben einen wunderbaren (Video-)Einblick gewinnen dürfen.

Im dritten Modul des Kurses sollte es zu einem erneuten Treffen kommen, um noch einmal intensiver über den Kurs und dessen Besonderheit ins Gespräch zu kommen. Leider hat Corona uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht … wir haben umdisponiert und das Interview auf anderem Weg durchgeführt.

Nachfolgend lesen Sie in einer Abschrift, was den Kurs ausmacht und wo seine Schwerpunkte liegen, wie Teilnehmende vom Kursinhalt profitieren und was Johanna Kintner und Andrea Goost über sich selbst berichten.
 

Was ist das Besondere am Kurs »Ein Jahr für die Kunst – Plastik und Skulptur«?

JK: In unserem Kurs kommen Menschen zusammen, die ins künstlerische Arbeiten eintauchen, experimentieren, forschen, spielen und Neues entdecken wollen. Der Kurs ist in drei aufeinander aufbauenden Modulen konzipiert und richtet sich an Menschen sowohl mit als auch ohne künstlerische Vorerfahrung. Aber dazu kommen wir später.

AG: Das praktische plastisch-skulpturale Arbeiten im Atelier steht im Zentrum der 10 Wochenenden und 2 Intensivwochen. Gemeinsame Übungen und Betrachtungen helfen den Teilnehmer/-innen beim Einstieg. Input-Themen schaffen hierbei einen Bezug zum aktuellen Kunstgeschehen. Neben dem praktischen Tun reflektieren die Teilnehmenden ihre künstlerische Arbeitsweise und tauschen sich in der Gruppe aus. Eine Abschlusspräsentation zeigt dann die Vielfalt der entstandenen Werke.

JK: Die Begleitung der Teilnehmer/-innen auf ihrem individuellen künstlerischen Weg ist uns ein besonderes Anliegen. Wir sind während der Wochenenden im Wechsel und während der Intensivwochen gemeinsam im Atelier.
 

Welche inhaltlichen Schwerpunkte hat der Kurs?

AG: Das »Jahr für die Kunst« setzt sich aus drei Modulen zusammen und bietet eine Vertiefung des eigenen Schaffens, Schauens und Wahrnehmens.

JK: Genau. Wir arbeiten in drei Modulen mit jeweils einem Schwerpunkt.

Im ersten Modul wird mit verschiedenen Materialien experimentiert. Zum Beispiel kommen Ton und Stein, Gips, Papier und Draht zum Einsatz. Der Grundstein für eine sich im Laufe des Jahres vertiefende Betrachtung und Wahrnehmung wird gelegt. Die Teilnehmer/-innen werden in Einzelgesprächen individuell begleitet und tauschen sich darüber hinaus in der Gruppe aus. Sie lernen kunstgeschichtliche Zusammenhänge und zeitgenössische Künstler/-innenpositionen kennen.

Im zweiten Modul geht es um den thematischen Schwerpunkt »Inspiration: Körper«. Individuelle Interessen und Fragen der Teilnehmenden stehen im Vordergrund. Besonders an diesem Modul ist auch, dass Menschen mit künstlerischer Vorerfahrung neu zur Gruppe dazu kommen können. Das künstlerische Arbeiten mit einer Fülle von bekannten und unbekannten Materialien begleiten Andrea und ich mit Übungen, Betrachtungen und Impulsen zu Kunstgeschichte, Kunsttheorie und Reflexion.

Im dritten Modul gehen die Teilnehmer/-innen verstärkt ihren eigenen künstlerischen Weg. Das individuelle Arbeiten mit selbst gewählten Themen und Materialien steht nun im Fokus. Andrea und ich begleiten den Einstieg ins Schaffen, unterstützen den künstlerischen Prozess und regen den Austausch in der Gruppe an. Zudem betrachten wir gemeinsam die entstandenen Werke im Sinne einer Wahrnehmungsschulung – wir reflektieren und ordnen die Arbeitsweise in einen größeren Kontext ein. Eine abschließende Werkpräsentation im Atelier macht mit der Ausstellungspraxis vertraut.
 

Welche Teilnehmer/-innen profitieren besonders vom Kursinhalt?

AG: Es gibt Menschen, die in unserem Kurs »Ein Jahr für die Kunst – Plastik und Skulptur« zum ersten Mal Ton in die Hand nehmen oder einen Stein bearbeiten, die also ganz neue Erfahrungen im Dreidimensionalen, Plastisch-Skulpturalen machen. Jedes Jahr kommen aber auch Menschen in den Kurs, die seit vielen Jahren künstlerisch arbeiten und in unserem Kurs eine andere Sicht auf ihre eigene Arbeit werfen wollen und auch können.

JK: Besonders wertvoll ist unser Kurs für Menschen, die sich gerne auf künstlerisch Neues einlassen, sich Fragen stellen und diese spielerisch und auch ernsthaft erforschen wollen. Wir haben selbst erfahren, dass durch die künstlerische Auseinandersetzung ein anderer Blick auf Realitäten geworfen wird und eine größere innere Freiheit entstehen kann.
 

Was könnt ihr zu euch als Dozentinnen sagen?

AG: Grundlage für unsere kunstvermittelnde Arbeit ist unser jeweiliges Selbstverständnis als Bildhauerin und natürlich unsere eigene künstlerische Arbeit.

JK: Wir beide sind seit über 10 Jahren am Weiterbildungszentrum Alanus Werkhaus tätig – alleine, aber auch gemeinsam – und begleiten hier in Alfter vor allem einjährige Kurse mit dem Schwerpunkt auf die künstlerische Arbeit im Dreidimensionalen. Des Weiteren sind wir an anderen Institutionen, z. B anderen Kunsthochschulen, als Lehrende aktiv.

Möchten Sie gerne mehr erfahren? Die ausführliche Kursbeschreibung finden Sie hier.

 

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